Musical nach dem gleichnamigen Buch von Studs Terkel, bearbeitet von Nina Faso und Stephen Schwartz sowie Mitarbeit von Gordon Greenberg. Deutsch von Martin Wessels-Behrens und Judith Behrens. Produktion der Theaterakademie August Everding und Hochschule für Musik und Theater München mit dem Studiengang Musical.
Mit Songs von Susan Birkenhead, Craig Carnelia, Micki Grant, Lin-Mauel Miranda, Mary Rogers, Stephen Schwartz und James Taylor
Flügel: Andreas Kowalewitz
Musikalische Leitung: Andreas Kowalewitz
Inszenierung: April Hailer
Bühne und Kostüme: Jakob Knapp
Choreographie: Volker Michl
Dramaturgie: Agnes Wiener
Mit Julia Taschler, Larissa Hartmann, Klaudia Zajac, Jacob Hetzner, Marco Beck, Alexander Sichel
Ob im Büro, auf der Baustelle, in der Schule oder im Restaurant – Arbeit umgibt uns und ist ein essentieller Bestandteil unseres Lebens. Sie gibt unserem Dasein Sinn, bringt soziale Anerkennung und befriedigt Bedürfnisse. Doch wie bewerten Menschen ihr eigenes Tun? Ist Arbeit für sie Beruf oder Berufung? Und was wollen sie auf dieser Welt bewirken? Das Musical wirft Schlaglichter auf Menschen in der Arbeitswelt, stellt dabei Einzelschicksale heraus und geht der Frage nach, was Arbeit für uns bedeutet.
Premiere am 22. Oktober 2021 am Akademietheater München
Vorstellungen vom 23. bis 29. Oktober 2021
Fotos: Jean-Marc Turmes
Wolfgang Aschenbrenner in der BR-Showbühne über »Working« (17.10.2021)
„Hummer hilft beim Schuften: Musical ‘Working’ in München – US-Radiolegende Studs Terkel war berühmt für seine Gespräche mit Arbeitnehmern. Daraus wurde 1974 ein Doku-Musical über Menschen auf der Sinnsuche. Das erweist sich als unterhaltsam und fesselnd – mit akrobatischen Kletter- und Revue-Einlagen. (…) Es wird also nicht eine Geschichte erzählt, sondern viele – Momentaufnahmen in Uniform, Anzug, Kittel, Blaumann und Kostüm. Das ist kurzweilig und fesselnd. (…) Andreas Kowalewitz und seine Band begleiten all diese Beichten mal melancholisch in Chanson-Manier, mal schwungvoll im Schieber-Rhythmus, mal sexy mit Schunkel-Faktor und mal rockig mit Protestpotential. Natürlich stehen lauter junge Darsteller auf der Bühne, wie für die Theaterakademie üblich: Sie können noch nicht auf berufliche Karrieren zurückblicken, Narben haben von enttäuschten Hoffnungen, ausgelaugt sein von Routine. Entsprechend leidenschaftlich warfen sie sich in ihre Rollenporträts.“ (Peter Jungblut)
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„Ran an die schlecht bezahlte Arbeit – Auch heuer steht ein eher untypisches Werk auf dem Spielplan, das Psychologie und Sozialkritik mit Musik und Tanz ausdrückt – und das überraschend originell. (…) Alle sechs Studierenden des Master-Studiengangs Musical machen das gleich gut und professionell. (…) Die lässige Musical-Darstellungsweise (…) verleiht der Aufführung eine flockige Virtuosität. Die Szenen gleiten elegant ineinander über. (…) Working verzichtet dezidiert auf Glamour und Glitzer. Diesen Ernst bekommt man im kommerziellen Bereich und auch sonst in München selten zu sehen.“ (Robert Braunmüller)
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„Vor dem Feierabend – Bei der gelungenen Inszenierung von ‘Working’ unter der Regie von April Hailer schlüpfen sechs Studierende in insgesamt 25 Rollen. (…) Auf humorvolle Art erfährt man von den Ängsten, Sehnsüchten und auch Freuden der Arbeiter. (…) Musikalisch ist die Inszenierung genauso abwechslungsreich wie die verschiedenen Persönlichkeiten auf der Bühne. (…) Schließlich entsteht schon allein durch die vielfältigen Charaktere eine frische Dynamik, die die Zuschauer durch den Abend trägt. Unter stürmischem Beifall endet die Premiere von ‘Working’ im Akademietheater.“ (Gabriel Berg)
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„Sexappeal der harten Arbeit – Inszeniert von Musical-Star April Hailer und auf einer Bühne, die Kletterei und Projektionen ermöglicht, aber jede Illusion verweigert (Jakob Knapp) geht es rasant von Beruf zu Beruf – und man merkt dem doch schon bejahrten Musical an, dass es eine Neufassung ist, die hier aufgeführt wird. (…) Jeder bekommt an diesem Abend mindestens eine Szene, um zu brillieren: Marco Beck gibt einen berührenden und ausdrucksstarken Frührentner, Larissa Hartmann überzeugt als tanz- und sangesfreudige Kellnerin, Jacob Hetzner ist ein Feuerwehrmann mit vor Berufung leuchtenden Augen, Alexander Sichel performt einen hinreißend energiegeladenen Burgerbräter, der wagt, von mehr als dem Burgertresen zu träumen. Die auch stimmlich beeindruckende Julia Taschler überzeugt als Hausfrau mit Minderwertigkeitskomplex. Genau wie sie bekommt auch Mitstudentin Klaudia Zajak, die vor allem als aus der Zeit gefallene Grundschullehrerin in Erinnerung bleibt, mit ihren Rollenbildern jedoch eine Menge Frust und Enttäuschung auferlegt. (…) Den sechs sympathischen Darstellerinnen und Darstellern, die schwierige musikalische Ensemblenummern bravourös bewältigen und sich sichtlich mit viel Verve in ihre Berufslaufbahn stürzen, ist jedenfalls zu wünschen, dass sie bei der Berufswahl ein glücklicheres Händchen haben.“ (Sabine Busch-Frank)