Mit (siehe Foto) April Hailer, Alexander Schubert, Antje Widdra, Isabella Schmid, Michael Kessler, Tobias van Dieken, Pina Kühr, Tanya Erartsin, Jerry Kwarteng, Nadja Zwanziger,
Andreas Birkner, Petra Nadolny.
Frankfurter Allgemeine Zeitung (06.02.2020): Über Tische und Bänke
„Die phantastisch geschriebene und noch phantastischer gespielte Grundschulserie ‘Die Läusemutter’ geht Folge für Folge engelsunschuldig dreinblickend gezielt da hin, wo es wehtut.
Sie nimmt die politische Korrektheit ebenso auf die Hörner wie ihre Verächter, lacht sich schief über Ringelpiez-Pädagogik, ohne sie zu denunzieren, und überlässt die Bloßstellung
von Helikoptereltern diesen selbst. Zugrunde liegt alldem ein exaktes Studium des Soziotops Grundschule, das mehr ist als ein Laminierverein, nämlich eine Art Neurosenlabor. Der
Witz entsteht hier stets aus der Situation, nicht aus Gag-Zwang. Das muss man erst einmal schaffen – und tatsächlich haben die Deutschen das nicht ganz allein geschafft. Dem Format
liegt nicht nur ein niederländisches Original zugrunde, das zum Megahit avancierte, mit Jan Albert de Weerd wurde es auch vom ‘Luizenmoeder’-Regisseur inszeniert.“ (Oliver Jungen)
„Mit dem Angebot, mal irgendwie helfen zu können, als Begleitung bei einer Klassenfahrt zum Beispiel, betritt Hannah Weihrauch das Schlachtfeld. Das hätte sie wohl gern, Ferien
machen, sagt die Elternbeiratsvorsitzende spöttisch und zeigt der Neuen die Hierarchie auf: Läusemutter, Kummerkastenmutter, Gartenmutter, Vorlesemutter, Laternenmutter,
Ausflugsmutter, Klassenelternbeirat und darüber sie selbst – Schulpflegschaft. Der Läusekamm für Hannah Weihrauch liegt schon bereit. (…) Grundschulkinder sind hier Mittel zum
Zweck, um Lehrer und Eltern aufeinander loszulassen. (…) In ‘Die Läusemutter’ spielen ebenfalls Lehrermangel und Budgetknappheit eine gewisse Rolle, vor allem aber handelt die
Serie von der Überforderung, wenn bürokratische Realität und die aktuellen, durchaus hohen Ansprüche an die Schule aufeinandertreffen. Die Themen der ersten Staffel reichen vom
ganzheitlichen Lernen und Inklusion über die politisch korrekte Weihnachtsfeier und Sexualkunde bis zum Ringen mit dem Trägerverein und der Geburtstagseinladungsverordnung.“
(Benedikt Frank)